Berlin. Der Berliner Senat ehrt zwölf Menschen für ihr Engagement mit dem Landesorden. Unter ihnen auch ein Kolumnist der Berliner Morgenpost.
Wegen ihrer hervorragenden Verdienste um die Stadt zeichnete Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Sonntagvormittag zwölf Menschen mit dem Berliner Landesorden aus. Dass dies am Verfassungstag des Landes Berlin stattfand, ist kein Zufall: „Die Berliner Verfassung ist ähnlich unserem Grundgesetz ein Garant von Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie. Berlin als Stadt der Freiheit ist nur als demokratisches und von seinen Bürgerinnen und Bürgern aktiv mitgestaltetes Staatswesen denkbar. Darum ist der Berliner Verfassungstag das richtige Datum, um engagierte Persönlichkeiten und damit Menschen auszuzeichnen, die sich um unsere Heimatstadt verdient gemacht haben“, so Wegner.
Unter den Geehrten war Dieter Puhl, Kolumnist der Berliner Morgenpost, der unter anderem für seine Kolumne „Nachtgestalten“ ausgezeichnet wurde, die jeden Freitag in der Berliner Morgenpost erscheint. Puhl leitete von 2009 bis 2019 die Bahnhofsmission Berlin Zoologischer Garten, eine der größten Bahnhofsmissionen Europas. Zudem macht Puhl immer wieder auf Obdachlosigkeit als ein gesamtgesellschaftliches Anliegen aufmerksam. Auch als Rentner engagiert er sich weiterhin wöchentlich 15 Stunden bei der Berliner Stadtmission und schreibt seine Kolumne.

Neben Dieter Puhl wurde auch Johannes Vogel geehrt, der seit 2012 Generaldirektor des Berliner Naturkundemuseums ist. Mit der Leihgabe des Originalskeletts des Tyrannosaurus „Tristan Otto“ sei es ihm gelungen, international auf sein Haus und auf die Museumsstadt Berlin aufmerksam zu machen. Außerdem stelle sich das Museum als Forschungseinrichtung dar, sowie als Ort für politische Debatte, Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern, der Wissenschaft sowie der Politik über Naturschutz, Konsum und die Frage, wie die Menschen in Zukunft auf der Erde leben wollen.
Engagement von Frauen für Frauen
Die 89-Jährige Jutta Kämper wurde für ihr Engagement für gemeinschaftlich organisiertes Wohnen und Leben von Frauen in Berlin ausgezeichnet. Sie verwirklichte drei gemeinschaftlich organisierte Neubauprojekte mit 98 eigentumsbasierten Wohneinheiten, die nur von Frauen zu erwerben sind. Auch die Autorin und Journalistin Düzen Tekkal erhielt den Landesorden. Tekkal setzt sich für Menschen jesidischer Herkunft, insbesondere für Frauen und Kinder, ein und leistet Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Ihr Film „HAWAR – Meine Reise in den Genozid“ berichtet über den vom Islamischen Staat begangenen Völkermord an den Jesiden. 2015 gründete Tekkal die Hilfsorganisation „HAWAR.help“. Zuletzt konzentrierte sich Tekkal auf den Krieg in der Ukraine und auf die Lage der Frauen im Iran.
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Außerdem gehörten zu den Geehrten die Geschäftsführerin des Paritätischen Landesverbands Berlin, Gabriele Schlimper, die Ballett-Expertin Christiane Theobald-Gabler, die Unternehmerin Alexandra Knauer und die Gründerin des Berliner Landesbehindertenbeirats, Elke Lehning-Fricke. Ausgezeichnet wurden zudem der Kulturmanager und Intendant des Friedrichstadtpalastes, Berndt Schmidt, der Publizist Michael Wolffsohn, der Unternehmer und Netzwerker Markus Voigt und der Stolpersteine verlegende Künstler Gunter Demnig.
mit dpa