Berlin. Das neue 29-Euro-Ticket hat im Verkauf die sechsstellige Marke geknackt. BVG verstärkt wieder Kontrolle der Maskenpflicht.

Der große Run auf das Berliner Nachfolge-Abo des beliebten 9-Euro-Tickets hält weiter an: „100.000 Mal wurde das 29-Euro-Abo bereits in Berlin verkauft“, teilte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) am Donnerstag mit. „Die große Nachfrage zeigt erneut, dass es ein Bedürfnis nach einem kostengünstigen ÖPNV-Angebot gibt.“ Rot-Grün-Rot sei mit dem 29-Euro-Abo in Vorleistung gegangen. „Um die Menschen in Berlin und darüber hinaus auch dauerhaft zu entlasten, brauchen wir vom Bund ab Januar ein vernünftiges Angebot für ein Nachfolgeticket.“

Die 100.000 gelten dabei nur für die BVG, wie das Unternehmen konkretisierte. Weitere 10.000 Tickets seien über die S-Bahn verkauft worden.

29-Euro-Ticket: Bund plant Nachfolgemodell Anfang 2023

Verkaufsstart für das 29-Euro-Abo war am 26. September. Dafür wird überwiegend die Online-Buchung genutzt. Allein in der ersten Woche nach Verkaufsstart zählten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) rund 30.000 neue Abos. Üblicherweise gibt es nach Angaben der Senatsverwaltung in guten Monaten etwa 5.000 bis 7.000 Abo-Abschlüsse.

Das 29-Euro-Monatsticket im Abo kann seit 1. Oktober im Geltungsbereich AB innerhalb Berlins genutzt werden und ist bis Ende des Jahres begrenzt. Die Ampel-Koalition hat für die Zeit danach ein bundesweites Nahverkehrsticket als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket in Aussicht gestellt, das von Juli bis August zu haben war. Details sind aber weiter ungeklärt.

29-Euro-Ticket - Andrang in den Kundencentern der BVG weiter groß

Der Andrang in den Kundencentern der BVG ist dem Unternehmen zufolge weiter groß. "Es ist nach wie vor deutlich voller als sonst", sagte Sprecher Jannes Schwentu der Berliner Morgenpost, beruhend auf Rückmeldungen aus den Standorten am Zoo und in Spandau.

Bereits vor Öffnung stünden am Morgen die ersten Menschen an, die Wartezeit betrage zurzeit noch bis zu 45 Minuten. Sie ist damit etwas zurückgegangen, in den vergangenen Tagen mussten Interessierte bis zu anderthalb Stunden anstehen. Der überwiegende Teil der Kunden schließe sein 29-Euro-Abo aber online ab, so Schwentu.

BVG verstärkt Kontrollen der Maskenpflicht

Zugleich betont die BVG, ihre Kontrollen der Maskenpflicht in den vergangenen Wochen verstärkt zu haben. Seit dem Sommer gebe es explizite Maskenkontrollen durch Fünfer-Teams aus dem Sicherheitsbereich. Bislang hatten diese die Einhaltung der Maskenpflicht nur neben ihrer eigentlichen Arbeit mit überprüft.

Seit Kurzem gibt es Schwentu zufolge außerdem wieder tägliche Schwerpunktkontrollen von allen Fahrgästen, die aus Zügen aussteigen. "Wir haben die Kontrollen schon hochgefahren", so Schwentu. "Das sieht man auch daran, dass die Anzahl der Strafen im August und September wieder angezogen hat."

Die Quote der Fahrgäste, die eine erforderliche Maske tragen, war in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Im September hatte die BVG den Wert mit 70 bis 80 Prozent angegeben.

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