Berlin. Es nehmen 7000 Athleten teil. Das Budget beträgt 88 Millionen. Finanziert wird das Event von Bund, der Stadt Berlin und Sponsoren.

Ein Budget von 88 Millionen Euro, rund 7000 Athleten aus 180 Nationen in 25 Sportarten: Die Dimensionen der 2023 in Berlin stattfindenden Weltspiele der Special Olympics für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung sind enorm. Die Chancen auch. "Es ist eine riesige Möglichkeit, die Teilhabe dieser Menschen in unserer Gesellschaft in den nächsten fünf Jahren weiter zu fördern. Vom Athletenaufkommen ist die Dimension größer als bei den Paralympics, obwohl bei uns der sportliche Anspruch nicht so im Mittelpunkt steht", sagte Sven Albrecht, Geschäftsführer der Special Olympics Deutschland, am Mittwoch.

Special Olympics erstmals in Deutschland

Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), gratulierte Berlin für den Zuschlag, den die Hauptstadt am Dienstagabend (Ortszeit) in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik erhalten hatte: "Unsere Haupt- und Sportstadt Berlin ist ein wunderbarer Schauplatz für dieses begeisternde Sportevent, das ein schönes Beispiel für die inklusive und integrative Kraft des Sports ist". Moskau war einziger Gegenkandidat.

Die Special Olympics finden erstmals in Deutschland statt. Sie würden "das inklusive Sporttreiben in Sportdeutschland sicher weiter voranbringen und noch mehr zur Normalität werden lassen", sagte Hörmann. Der Sport könne "dadurch aktiv und wertvoll dazu beitragen, das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung in der Gesellschaft weiter zu stärken".

Weniger Leistungsdruck als bei den Paralympics

Der Leistungsdruck, der bei den Paralympics herrsche, falle bei den Special Olympics weg, meinte Athletensprecher Dennis Mellentin, der im Radsport antritt. "Wir erhoffen uns durch mehr Öffentlichkeit mehr Wahrnehmung und Akzeptanz", ergänzte Mellentin, der sich noch gerne an die Teilnahme an den zur WorldTour gehörenden Hamburg Cyclassics erinnert. "Seit drei Jahren sind wir da aber leider raus", erklärte der Athletensprecher.

In Berlin werden im Juni 2023 rund 7000 Athletinnen, Athleten und Partner aus 180 Nationen in 25 Sportarten dabei sein. Die Wettbewerbe finden unter anderem im Olympiastadion, in der Messe, auf der Straße des 17. Juni und im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt. Die Finanzierung sei laut Albrecht gesichert: Je 36 Millionen kommen von Bund und der Stadt Berlin, der Rest von Sponsoren. "Ticketeinnahmen fallen ja weg", meinte Albrecht.

Auch der Berliner Sportsenator Andreas Geisel freute sich über die Vergabe: "Das wird auch der Schaffung von Barrierefreiheit in unserer Stadt noch einmal einen besonderen Schub geben. So profitiert ganz Berlin von dieser Sportveranstaltung. Wir bieten als Sportmetropole eben die Voraussetzungen, die diese weltweit größte inklusive Veranstaltung braucht."

Die Weltspiele hatten 1968 in Chicago ihre Premiere, die nächste Auflage findet 2019 in Abu Dhabi statt.

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