Berlin. In Paris und London gibt es geschlossene Metro-Systeme. Ist das auch in Berlin sinnvoll? Unsere Leser diskutieren das kontrovers.
Die Berliner CDU spricht sich für Zugangskontrollen an Bahnhöfen aus. In Städten wie Paris und London gibt es bereits Zugangsschranken an Bahnhöfen des öffentlichen Personennahverkehrs. Wer in einen Nahverkehrszug einsteigen will, muss also zuvor mit einem Ticket eine Einlassschranke passieren, um auf den Bahnhof zu gelangen. Ist das auch in Berlin sinnvoll? Unsere Leser diskutieren das kontrovers auf Facebook. Eine Auswahl von Kommentaren.
Daniela M. ist skeptisch: "Ich stelle mir gerade vor, wenn einer ausrastet, Terror oder ein Brand ist. Ich fühlte mich in Paris sehr unwohl mit dem Gedanken, ich komme da nicht so schnell raus."
Joachim S. meint: "Dann aber je Fahrt einen Euro. Das ist genau das, was aktuell im Durchschnitt bezahlt wird. Umsatz der BVG liegt bei knapp 1,1 Milliarden und die Anzahl der Fahrten ebenso. Einen Euro einwerfen - und die Schrank öffnet sich, so sollte das Zugangskonzept der Zukunft aussehen."
Userin Princeska G. fürchtet lange Schlangen: "Da freut man sich dann, wenn da 50 Leute vor einem stehen und bis man dann durch ist, die zweite Bahn verpasst hat."
Das sieht auch Helmut S. ähnlich: "Wenn ich von der Messe komme und ein Ticket brauche, dauert das zu Stoßzeiten zehn Minuten, weil 50 Touristen und Besucher es nicht auf die Reihe kriegen. Was soll denn erst mit solchen Schranken passieren. Soll man Zelt mitbringen? Außerdem sind die Metro-Stationen in anderen Metropolen größer ausgelegt. Schranken z.B. an der Friedrichstraße oder am Hermannplatz und das Chaos wäre perfekt..."
"Ich kann das nur befürworten. Wer ohne Ticket unterwegs ist oder nicht fahren will, hat in den Stationen auch nichts verloren. Barrierefreiheit kann man auch mit den Sperren einrichten (siehe London Underground, die transportieren doppelt so vielen Reisende wie in Berlin). Stationen sind kein Ausdruck von Freiheit, sie dienen dem Zugang oder Umstieg. Ehrlicherweise sollte man das System gleich auf Fernbahnhöfe erweitern und das Zugangssystem völlig neu organisieren. Geht nicht? Geht wohl, in Paris, London, NYC, Kopenhagen, Stockholm usw. Wird Zeit, dass Berlin zeitgemäß wird", meint Tobias M.
Monika S. kommentiert: "Die, die ohne gültigen Fahrschein in die Metro wollen, klettern halt drüber oder krabbeln unter durch und manchmal drängelt sich die Person an deine Fersen, um mit durch zu kommen. Kinderwagen und Koffer kommen da nicht durch. Da gibt es dann extra Schranken. Muss erst geklingelt werden und dann wird aufgemacht."
Marcus von W. schreibt: "Es gibt immer wieder die Diskussion, was besser ist. In Berlin, wo diverse Fahrkarten im Ring gelten (zB. Auch BahnCard 100) als auch die normalen Tickets nicht elektronisch lesbar sind, sehe ich den Aufwand als zu hoch im Verhältnis zum tatsächlichen Gewinn."
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Schranken sollen Berlins U-Bahnhöfe sicherer machen
BM