Sommer – die Zeit der braungebrannten Haut. Doch stundenlanges Sonnenbaden ist alles andere als gesund. Chefärztin Dr. Schneider-Burrus klärt im Experteninterview mit der Berliner Morgenpost auf.
Unter der Leitung von Chefärztin Dr. Sylke Schneider-Burrus bietet Ihnen die Havelklinik in ihrem Zentrum für Dermatochirurgie höchste fachliche Kompetenz und medizinische Infrastruktur für die Therapie von Hauterkrankungen mit den Schwerpunkten gut- und bösartige Hauttumore, Akne inversa und allgemeine Dermatochirurgie.
Diese Expertise vereint mit modernster diagnostischer Einrichtung und einem Umfeld zum Wohlfühlen, macht die Klinik zu Ihrem kompetenten Ansprechpartner für komplexe Dermatochirurgie und bietet Ihnen die idealen Voraussetzungen für Ihre Behandlung und eine schnelle Genesung!
Frau Dr. Schneider-Burrus, wie wichtig ist die Hautkrebsfrüherkennung?
Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto einfacher ist die Therapie. Bei Vorstufen von hellem Hautkrebs reicht häufig eine Oberflächentherapie aus, weiter fortgeschrittene Tumoren erfordern eine Operation und können insbesondere beim schwarzen Hautkrebs zu Metastasen führen. Die Hautkrebsfrüherkennung hat seit der Einführung in Deutschland 2008 dazu geführt, dass es zwar mehr neu diagnostizierte Fälle insbesondere an schwarzem Hautkrebs gibt, diese Fälle aber in wesentlich früheren Stadien erkannt worden sind und somit eine bessere Prognose haben.
Wie läuft ein Hautkrebs-Screening ab?
Beim Hautkrebs-Sreening schaut sich der Hautarzt die Haut des gesamten Körpers an, einschließlich der behaarten Kopfhaut und allen angrenzenden Schleimhäuten. Auffällige Veränderungen werden zusätzlich mit einer apparativen Vergrößerung, einem sogenannten Auflichtmikroskop, untersucht.
Um welche Hautveränderungen geht es beim Screening?
Bei der Screening-Untersuchung werden alle Muttermale oder Leberflecke begutachtet. Aber auch rötliche oder weißliche Flecken oder Knoten, die hinweisend für einen hellen Hautkrebs sein könnten, müssen genau angesehen werden.
Was passiert bei einer verdächtigen Hautveränderung?
Hautveränderungen, die für einen Hautkrebs verdächtig sind, werden operativ entfernt oder biopsiert. Hier ist manchmal nur eine Shave-Exzision, also ein oberflächliches Entfernen von Hautschichten, nötig.
Ab wann und wie oft ist ein Hautkrebs-Screening sinnvoll?
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen ab einem Alter von 40 Jahren Hautkrebsfrüherkennungs-Untersuchungen im Abstand von zwei Jahren. Bei besonderem Risiko, wenn z. B. bereits ein Hautkrebs vorlag oder es in der Familie vermehrte Fälle von Hautkrebs gab, kann es sinnvoll sein, die Intervalle deutlich zu verkürzen. Dann kann eine Untersuchung des gesamten Hautorgans alle drei Monate notwendig sein.
Wie kann ich mich im Sommer am besten schützen?
Die Haut vergisst keinen Sonnenschaden. Daher ist es so wichtig, sich vor den starken Sonnenstrahlen zu schützen. Wichtig ist, die Haut mit Sonnencreme zu schützen, sonnendichte Kleidung oder einen Hut zu tragen und zusätzlich die Mittagssonne zu vermeiden. Unsere mitteleuropäische Haut ist nicht für die Sonne in der Nähe des Äquators gemacht, daher gilt: besonders im Urlaub muss die Haut gut geschützt werden. Heute wissen wir, dass insbesondere das geänderte Freizeitverhalten mit starker Sonnenexposition im Urlaub zu vermehrtem Hautkrebs führt.
Was muss man beachten, um die richtige Sonnencreme zu finden?
Das wichtigste ist ein hoher Lichtschutzfaktor. Hier empfehlen wir im Sommer einen LSF von 50 oder 50+ anzuwenden. Der Lichtschutz sollte auch ausreichend dick aufgetragen werden, da das Testen der Sonnencremes mit einer definierten Menge Creme durchgeführt worden ist. Die meisten Hersteller erklären auf der Verpackung, welche Menge z. B. für das Gesicht empfohlen wird. Es gibt Lichtschutz in sehr unterschiedlichen Trägersubstanzen. Ob Gel oder Creme ist dem Anwender selbst überlassen – Hauptsache, der Lichtschutzfaktor stimmt und das Produkt hinterlässt ein gutes Hautgefühl.
Grundsätzlich werden Sonnenschutzprodukte gegen UVB-Strahlung getestet. Gegen UVA-Strahlen, die die Haut schnell altern lassen, ist man somit nicht automatisch geschützt. Achten Sie also darauf, ob auch dieser Teil der UV-Strahlung von Ihrem Produkt abgeschirmt wird.
Was empfehlen Sie, wenn ich nicht auf das Sonnenbaden verzichten möchte?
Natürlich brauchen wir auch Sonnenstrahlen für unser Wohlbefinden, die Bildung von Vitamin D und auch zur Senkung des Blutdrucks. Daher möchte niemand komplett auf Sonnenstrahlen verzichten. Wichtig ist es, die Sonne vor allem um die Mittagszeit, also zwischen 11 und 3 Uhr, zu meiden, da die Strahlen dann am stärksten sind. Anschließend kann man ein Sonnenbad – geschützt mit dem entsprechenden Lichtschutz – genießen.
Wie viel Sonne ist gesund?
Wie viel Sonne man verträgt, ist individuell unterschiedlich und hängt vor allem vom Lichttyp ab. Man unterscheidet sechs verschiedene Lichttypen: Menschen mit Lichttyp 1 sind typischer Weise rothaarig und haben eine sehr helle Haut, die schon nach einem kurzen Aufenthalt in der Sonne verbrennt, während Menschen mit Lichttyp 6 sehr stark pigmentierte Haut haben und sich problemlos sehr lange in der Sonne aufhalten können.
Wie macht sich die Corona-Pandemie in der Havelklinik bemerkbar?
Innerhalb der Corona-Pandemie haben wir in der Havelklinik bemerkt, dass sich viele Menschen mit auffälligen Hautveränderungen sehr verzögert beim Hautarzt vorstellen. Aus Angst sich im Krankenhaus mit Corona zu infizieren, wurden häufiger als sonst OP-Termine verschoben oder abgesagt. Insgesamt führte dies zu einer Vielzahl sehr weit fortgeschrittener Hauttumore, die wesentlich tiefer in die Haut und darunter liegende Strukturen, wie Knorpel und Knochen, eingedrungen sind und ausgedehntere Operationen zur Folge haben.
Ist eine Behandlung in der Klinik aktuell sicher?

Durch das regelmäßige Testen von Personal und Patienten auf Corona-Infektionen, Verbot von Besuchern im Krankenhaus und eine flächendeckende Impfung der Mitarbeiter ist das Risiko, sich im Krankenhaus mit Corona zu infizieren, sehr gering. Als rein operatives Haus versorgen wir in der Havelklinik keine Patienten mit Corona. Somit ist Ihr Aufenthalt in der Havelklinik sehr sicher.
Wir freuen uns auf Sie:
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