1. Mai 2023

Darum gibt es schon wieder kein Myfest in Kreuzberg

| Lesedauer: 3 Minuten
Punk, Protest, Folklore: ein Prosit auf dem Myfest in Kreuzberg.

Punk, Protest, Folklore: ein Prosit auf dem Myfest in Kreuzberg.

Foto: Uta Keseling / BM

Das Myfest am 1. Mai 2023 in Berlin ist abgesagt worden. Die aktuellen Infos und News zum Straßenfest in Kreuzberg am "Tag der Arbeit".

  • Das Myfest am 1. Mai 2023 in Berlin-Kreuzberg ist abgesagt worden
  • Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg plant am "Tag der Arbeit" kein Straßenfest
  • Hier finden Sie alle aktuellen Infos zu der Veranstaltung in Kreuzberg

Berlin. Das Myfest am 1. Mai in Berlin gehörte viele Jahre hinweg zu den größten Straßenfesten der Hauptstadt. Die Bilder Tausender Besucher im Bereich rund um die Oranienstraße in Kreuzberg haben den "Tag der Arbeit" in Berlin geprägt. Vor allem junge Leute genossen die riesige Open-Air-Party, die Street-Food-Angebote und die vielfältigen Konzerte. An dieser Stelle erfahren Sie alles über das Myfest am 1. Mai 2023 in Berlin-Kreuzberg.

Veranstaltung Myfest
Ort Berlin-Kreuzberg
Datum Montag, 1. Mai 2023
Status abgesagt
Eintritt kostenlos
Bereich Oranienstraße
Oranienplatz
Rio-Reiser-Platz
Mariannenplatz

Myfest 2023 in Berlin: Straßenfest in Kreuzberg abgesagt

Das Myfest findet 2023 nicht statt. Hintergrund der Absage ist ein scharfer Streit zwischen dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und dem Trägerverein "Myfest e.V.". Dieser hat Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) in einem jetzt publik gemachten Brief angegriffen. Wegen einer „bezirklichen Hinhaltepolitik“ und „fehlender Unterstützung“ des Bezirks, müsse der Verein das Fest absagen. Alle Hintergründe zur Absage des Myfestes und zum Streit zwischen Bezirk und Verein lese Sie hier.

Monate zuvor, bei einer Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg im Dezember 2022, hatte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) angekündigt, dass der Bezirk keine größeren Veranstaltungen am 1. Mai plane. Schon damals hatte der Trägerverein angekündigt, seine Arbeit nicht fortzusetzen. So liest es sich in einer Pressemitteilung der Kreuzberger Linksfraktion.

Ersatzveranstaltungen wird es nicht geben. Durchaus möglich ist jedoch, dass auch 2023 zwischen Oranienstraße, Rio-Reiser-Platz, Naunynstraße und Mariannenplatz gegrillt, getanzt und getrunken werden wird – selbst wenn die Behörden keine offizielle Genehmigung erteilen.

Myfest am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg: Geschichte der Open-Air-Party

Das Myfest wurde seit 2003 in Kreuzberg rund um Kottbusser Tor, Oranienstraße und Mariannenplatz gefeiert. Organisiert wurde es von einem Bündnis aus Anwohnern, Gewerbetreibenden und Initiativen. Es galt als Versuch, den oftmals gewaltsamen Demonstrationen den öffentlichen Raum zu nehmen und den Ausschreitungen bei dem Demos zum 1. Mai ein friedliches Straßenfest entgegenzusetzen.

Das Konzept ging auf: 2017 wurden auf dem Myfest 200.000 Besucher gezählt, Besucherinnen und Besucher standen bis zur Oberbaumbrücke. Auf zwischenzeitlich 20 Bühnen gab es Live-Musik oder Performance-Kunst. 2018 wurde im angrenzenden Görlitzer Park mit der Veranstaltung "Mai-Görli" das Fest noch zusätzlich ausgeweitet. Für viele Anwohner, die jahrelang über Müll und Lärm klagten, war damit eine Grenze überschritten. 2019 fiel das Myfest deutlich kleiner aus. 2020, 2021 und 2022 war das Myfest wegen Corona ausgefallen.

Myfest am 1. Mai in Berlin - die besten Bilder

( bee )