Erneut hat ein Berliner Zivilpolizist Anzeige gegen Kollegen erstattet. Er soll während der Demonstrationen zum 1. Mai von einem Kollegen in Uniform geschlagen worden sein. Erst einen Tag zuvor hatten zwei Beamte aus dem selben Grund Anzeige erstattet.

Ein Polizeibeamter des Landeskriminalamtes (LKA) Berlin hat Strafanzeige wegen Verdachts der Körperverletzung im Amt gegen einen Angehörigen einer Einsatzeinheit gestellt.

Der Beamte gab an, am Abend des 1. Mai am Neuköllner Hermannplatz durch den Faustschlag eines Polizisten getroffen worden zu sein, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch mitteilte. Dort war der LKA-Beamte am Rande einer Demonstration in Zivilkleidung im Einsatz. Kurz zuvor war aus der Menge heraus ein Rauchkörper in Richtung der dort stehenden Polizisten geworfen worden.

Der LKA-Beamte erlitt den Angaben zufolge durch den Faustschlag Prellungen im Gesicht, die ambulant behandelt werden mussten. Ein Fachkommissariat des Landeskriminalamtes für Polizeidelikte übernahm die Ermittlungen. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass Beamte der Berliner Polizei während der Demonstrationen am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg Kollegen in ziviler Kleidung verletzt haben sollen.

Wie der Polizeipräsident mitteilte, sollen zwei Polizisten in Zivil bei einem Einsatz im Bereich des Kottbusser Tors von ihren Kollegen in Uniform mit Pfefferspray getroffen und durch Faustschläge im Gesicht verletzt worden sein.

Anschließend sollen sie aufgrund von Augenreizungen und Prellungen ihren Dienst beendet haben. In diesem Zusammenhang erstatteten die zwei Polizisten am Dienstag Strafanzeige gegen Angehörige einer Einsatzhundertschaft der Polizei wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt.

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